Geschwindigkeitsmessung
Die Geschwindigkeitsüberschreitung ist wohl die am häufigsten geahndete Ordnungswidrigkeit. Die den Verstößen zugrundeliegenden Geschwindigkeitsmessungen erfolgen auf unterschiedliche Weise. Neben Geschwindigkeitsmessungen mit Radar und Laser (Laserpistole) erfolgen auch Messungen mit Lichtschranken oder durch in die Fahrbahn eingebaute Sensoren. Schließlich werden Geschwindigkeitsverstöße auch anhand nachfahrender Polizeiwagen bestimmt.
Diese unterschiedliche Arten der Geschwindigkeitsmessungen sollen in diesem Artikel kurz vorgestellt werden. Denn nur derjenige, der die Technik der einzelnen Blitzer durchschaut hat, kann innerhalb eines Ordnungswidrigkeitenverfahren auch erfolgreich gegen ein Bußgeld oder ein Fahrverbot vorgehen.
Geschwindigkeitsmessung mit Radar
Häufig erfolgen Geschwindigkeitsmessungen
über eine sogenannte Radarmessung. Hierbei strahlt das
jeweilige Messgerät über eine Richtantenne eine
elektromagnetische Welle aus. Gerät ein Fahrzeug in diesen
Radarstrahl, wird die Welle reflektiert und ein kleiner Teil der
Strahlung gelangt zurück zur Antenne. Hierbei wird die
Frequenz des Strahles verändert und aufgrund dieser
Änderung kann die Geschwindigkeit des Fahrzeuges ermittelt
werden. Die bekanntensten Blitzer für Geschwindigkeitsmessungen mit Radar sind:
Geschwindigkeitsmessung mit Laser
Eine andere Methode zur Festellung von
Geschwindikeitsverstößen erfolgt über das
Lasermessverfahen. Hierbei sendet das jeweilig eingesetzte
Messgerät eine Folge von Laserimpulsen aus, welche vom
anvisierten Fahrzeug sodann wieder reflektiert werden. Für
jeden ausgesandten Impuls wird die Laufzeit bis zum Widereintreffen am
Messgerät gemessen. Anhand von Verändungen dieses
Zeitraums kann die Geschwindigkeit des Fahrzeuges ermittelt. Die
bekanntensten Blitzer für Geschwindigkeitsmessungen mit Laser sind:
Geschwindigkeitsmessung mit Lichtschranken
Auch anhand von Lichtschranken wird durch einige Messgeräte dir Geschwindigkeit von Fahrzeugen festgestellt. Der erfolgt anhand einer Weg-Zeit-Berechnung. Dabei werden vom dem Messgerät mehrere Infrarot- oder Laserstrahlen in vorab festgelegten Abständen rechtwinklig zur Fahrbahn gestrahlt. Gemessen wird die Zeit, welche ein Fahrzeug zur Durchquerung der Strahlen benötigt. Anhand dieser Zeit wird sodann die Geschwindigkeit ermittelt. Das mit Abstand am häufigsten eingesetzte Messgerät zur Geschwindigkeitsmessung mit Lichtschranken ist das:
Geschwindigkeitsmessung mit Sensoren- und Induktionsschleifen
Teilweise erfolgt die Geschwindigkeitsmessung auch mit
Sensoren, die inder Straße eingebaut sind. Diese Sensoren-
und Induktionsschleifenmessung erfolgt insbesondere über
stationäre Blitzer. Mehrere im Fahrbahnbelag eingebrachte
druckempfindliche Koaxialkabel oder Induktionsschleifen verlaufen
hierbei parallel zueinander. Sobals diese durch ein Fahrzeug
überfahren werden, werden Signale an das Messgerät
geliefert. Anhand des Zeitabstandes der jeweiligen Signale kann sodann
die Geschwindigkeit des FAhrzeuges ermittelt werden. Das am weitesten
verbreitete Messgerät zur Geschwindigkeitsmessung mit Sensoren- und Induktionsschleifen ist das:
Geschwindigkeitsmessung durch Nachfahren - ProVida
Eine weitere Art der Geschwindigkeitsmessung erfolgt
über das Nachfahren. Hierbei folgen die Messbeamte mit ihrem
Fahrzeug dem Fahrzeug des (potentiellen) Verkehrssünders. Die
Messgeräte sind dabei in dem nachfahrenden Fahrzeug verbaut
und ermitteln so die Geschwindigkeit des vorausfahrenden
Fahrzeuges. Bei dieser ProViDa-Technik werden mit
dem Polizeifahrzeug eine Wegstrecke und die Zeit gemessen, die das zu
messende Fahrzeug braucht, um diese Wegstrecke zu durchfahren. Die
meisten Geschwindigkeitsmessungen durch Nachfahren erfolgen mit dem
Geschwindigkeitsmessungen oftmals angreibar wegen Messfehlern
Ob nun Radarfallen, Laserpistolen, Lichtschranken- und Sensormessgeräte; jeder hat einen Anspruch darauf, nur wegen ordnungsgemäß erlangter Messdaten verurteilt zu werden. Droht der Erlass eines Fahrverbotes hat der Verteidiger eine umfassende Überprüfung der Geschwindigkeitsmessung vorzunehmen. Erst hiernach sind gegebenenfalls die Voraussetzungen für ein Absehen vom Fahrverbot gegen Erhöhung der Regel-Geldbuße zu prüfen und diese Aspekte gegenüber Bußgeldstelle und Gericht darzulegen.
Viele Rechtsanwälte nehmen aber nur eine oberflächliche Prüfung der Bußgeldakte vor und kommen viel zu schnell zu dem Ergebnis, dass die Messung ordnungsgemäß war. Bei derartigem Verhalten werden aber die Chancen des Betroffnen des Messverfahrens grob fahrlässig verspielt. Wenn ein Anwalt für seinen Mandanten eine Einstellung oder einen Freispruch erreichen will, muss er sich detailliert mit der Materie auseinandersetzen und sowohl die technischen Hintergründe des Messverfahrens kennen, als auch gezielt nach Fehlerquellen suchen und diese Ansätze konsequent verfolgen.
Denn was viele nicht wissen: Zahlreiche Geschwindigkeitsmessungen können mit Erfolg angegriffen werden. So teilte vor einiger Zeit eine Sachverständigen-Organisation mit, dass von fast 2000 überprüften Geschwindigkeitsmessungen immerhin 5 Prozent technisch nicht verwertbar und weitere 62 Prozent im Hinblick auf die Beweisführung mängelbehaftet waren. Weitere 18 Prozent der Bußgeldbescheide beinhalteten Formehler.
Verkehrsrecht: Sie brauchen für Verkehrsrecht einen Rechtsanwalt, weil sie gegen eine Geschwindigkeitsmessung vorgehen möchten? Ansprechpartner innerhalb unserer Kanzlei für den Bereich Verkehrsrecht ist Rechtsanwalt Benjamin Wißmann. Zögern Sie nicht! Sprechen Sie uns an! |